Jonathan de Guzmán

 

ORANJE - WM 2014

Die niederländische Nationalmannschaft in Brasilien

 

 

Jonathan de Guzmán

 

Jonathan de Guzmán steht seit 2011 beim spanischen Erstligisten Villarreal CF unter Vertrag und spielt seit 2012 auf Leihbasis beim walisischen Verein Swansea City FC, der in der englischen Premier League antritt. Er war zuvor als Profi für Feyenoord und RCD Mallorca aktiv. Geboren wurde der variabel einsetzbare offensive Mittelfeldspieler am 13. September 1987 im Distrikt Scarborough der kanadischen Millionenstadt Toronto. Seit 2008 ist er niederländischer Staatsbürger.

 

Karriere im Verein

 

De Guzmán wurde in Kanada geboren; sein Vater Bobby war von den Philippinen eingewandert, seine Mutter aus Jamaika. Bereits in Toronto hatte er mit dem Fußballspielen begonnen; dabei schaute er sich viel von seinem sechs Jahre älteren Bruder Julian de Guzmán ab, der ebenso wie er selbst in der Jugend des North Scarborough FC aktiv war. Nachdem Julian 1997 durch Scouts von Olympique de Marseille nach Europa geholt worden war, folgte ihm der talentiertere Jonathan 1999: er erhielt ein Angebot für ein 14-tägiges Probetraining bei Feyenoord in Rotterdam wechselte. Vater Bobby kratzte die Ersparnisse zusammen, um die Flugtickets zu bezahlen. Am Ende der zwei Wochen sollte ein Jugendspielervertrag für seine Sohn stehen.

 

Mit 1,73 m ist de Guzmán relativ klein - ein Grund, warum er zum Fußball ging statt, wie es der ursprüngliche Wunsch des Vaters gewesen war, zum Basketball. Aber er ist wendig und leichtfüßig. Sechs Jahre verbrachte er in der Jugend von Feyenoord, fünf Tage nach seinem 18. Geburtstag gab er sein Debüt im Profifußball: am 18. September 2005 wechselte Trainer Erwin Koeman ihn kurz vor Spielende gegen den sc Heerenveen ein. Es war sein erster von 29 Ligaeinsätzen in der Eredivisie-Saison 2005/06. Elf Tage nach seinem Debüt durfte er auch erstmals international spielen, im UEFA-Pokal-Rückspiel bei Rapid Bukarest kam er nach der Halbzeit zum Einsatz.

 

De Guzmán war drei Jahre lang Stammspieler; während er in den ersten beiden Spielzeiten im Mittelfeld agierte, positionierte ihn in der Saison 2007/08 der neue Trainer Bert van Marwijk auf der linken Außenbahn. Mit van Marwijk waren unter anderem die Nationalspieler Giovanni van Bronckhorst und Roy Makaaij gekommen, doch auch ihnen gelang es nicht, Feyenoord zu alter Stärke zu führen.- nach Platz fünf und neun in den Vorjahren endete die Saison auf Rang sechs. Wechselpläne zur Saison 2008/09 scheiterten, und für de Guzmán folgte eine Seuchensaison bei Feyenoord. Im ersten Saisonspiel sah er die Rote Karte und wurde für vier Spiele gesperrt; anschließend warfen ihn mehrere Verletzungen, die in einer Meniskusoperation gipfelten, zurück, so dass er in der Spielzeit lediglich auf zwei Ligaeinsätze kam.

 

Zur Spielzeit 2009/10 kam Mario Been als Trainer, der wieder mit de Guzmán als Spielmacher plante. Dies schien von Erfolg gekrönt, doch nach wenigen Spieltagen musste de Guzmán verletzungsbedingt wieder passen. Wirklich fit war er erst zum Saisonende wieder, konnte im Pokalfinal-Rückspiel gegen Ajax am 6. Mai 2010 wieder eine Halbzeit spielen, jedoch die Niederlage nicht verhindern. Fünf Spielzeiten blieb er bei Feyenoord, weniger erfolgreichen Jahre des Traditionsvereins; in der Saison 2009/10 stand am Ende immerhin ein vierter Tabellenplatz.

 

Seinen Vertrag hatte er nicht verlängert, so dass er zur Saison 2010/11 trransferfrei wechseln konnte. Michael Laudrup holte ihn zu Real CD Mallorca. Als Stammspieler und ohne Verletzungspausen weckte er Interesse größerer spanischer Klubs, so dass er trotz eines Dreijahresvertrags bereits nach etwas mehr als einer Saison zum Villarreal CF wechselte. 19 Ligaeinsätze konnte er verbuchen, in der Champions League wurde er gar inallen sechs Gruppenspielen eingesetzt und erzielte ein Tor beim Match in München; Villarreal schied letztlich jedoch ohne Punkte aus.

 

Zur Saison 2012/13 holte ihn Michael Laudrup, mittlerweile in Wales und der Premier League tätig, zum Swansea City AFC, bei dem mit Michel Vorm bereits ein Landsmann von ihm spielte Hier konnte de Guzmán seinen endgültigen Durchbruch feiern, mit mittlerweile 25 Jahren wurde er aufgrund seiner guten Leistungen auch Nationalspieler. Mit Swansea City gewann er den League Cup 2012/13, im Finale wurde Bradford City mit 5:0 geschlagen, de Guzmán erzielte zwei Treffer. Für Swansea war dies, von walisischen Pokalsiegen abgesehen, der erste größere Titel in der Vereinsgeschichte. Zur Saison 2013/14 wurde die Leihe erneuert.

 

Nationalmannschaft

 

Als Jugendlicher spielte de Guzmán für die kanadische U-20-Nationalmannschaft. Anfang 2008 erhielt er die niederländische Staatsbürgerschaft, die er im Jahr zuvor beantragt hatte. Er spielte für die niederländische U-21 Jong Oranje und war Teil der Olympiamannschaft, die 2008 in der VR China im Viertelfinale nach Verlängerung am späteren Turniersieger Argentinien scheiterte. Er kam dort in allen vier Spielen zum Einsatz.

 

Im Februar 2013 gab er sein Debüt in der A-Nationalelf, als Louis van Gaal ihn gegen Italien nach der Pause für Jordy Clasie einwechselte. Neben ihm debütierten auch Daley Blind und Ola John. Bald gehörte er zum Stammkader von Oranje; bis zur WM 2014 konnte er schon zehn Einsätze für sich verbuchen.

 

Länderspiele: 10; Tore: 0

 

Privates

De Guzman hat zwei Kinder; sein Sohn Jaden spielt seit Juni 2014 in der Jugend von Feyenoord.

Stationen

In der Jugend: North Scarborough FC, Feyenoord

als Profi:

Feyenoord (2005–2010, Eredivisie 109 Einsätze/23 Tore; KNVB beker 2/0; UEFA-Pokal 8/1)

RCD Mallorca (2010/11, Primera división 34/6; Copa del Rey 3/1)

Villarreal CF (seit 2011, Primera división 19/0; Copa del Rey 1/0; Champions League 6/1)

Swansea City AFC (ausgeliehen seit 2012; Premier League 71/9; FA Cup 4/1; League Cup 7/3)

 

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Fotonachweise

 

oben: Jonathan de Guzmán (2007),

By Knurftendans (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons

 

unten: Jonathan de Guzmán (2008)

By CrazyPhunk (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

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