Geschichte 1919-1930

Länderspiele

Nederlands elftal 29 april 1923

 

09.06.19 Niederlande - Schweden 3:1

24.08.19 Schweden - Niederlande 4:1

31.08.19 Norwegen - Niederlande 1:1

05.04.20 Niederlande - Dänemark 2:0

13.05.20 Italien - Niederlande 1:1

16.05.20 Schweiz - Niederlande 2:1

28.08.20 Niederlande - Luxemburg 2:0 (OS)

29.08.20 Niederlande - Schweden 5:4 n.V. (OS)

31.08.20 Belgien - Niederlande 3:0 (OS)

05.09.20 Niederlande - Spanien 1:3 (OS)

28.03.21 Niederlande - Schweiz 2:0

08.05.21 Niederlande - Italien 2:2

15.05.21 Belgien - Niederlande 1:1

12.06.21 Dänemark - Niederlande 1:1

13.11.21 Frankreich - Niederlande 0:5

26.03.22 Belgien - Niederlande 4:0

17.04.22 Niederlande - Dänemark 2:0

07.05.22 Niederlande - Belgien 1:2

19.11.22 Schweiz - Niederlande 5:0

02.04.23 Niederlande - Frankreich 8:1

29.04.23 Niederlande - Belgien 1:1

10.05.23 Deutsches Reich - Niederlande 0:0

25.11.23 Niederlande - Schweiz 4:1

23.03.24 Niederlande - Belgien 1:1

21.04.24 Niederlande - Deutsches Reich 0:1

27.04.24 Belgien - Niederlande 1:1

27.05.24 Niederlande - Rumänien 6:0 (OS)

02.06.24 Niederlande - Irland 2:1 (OS)

06.06.24 Niederlande - Uruguay 1:2 (OS)

08.06.24 Niederlande - Schweden 1:1 n.V. (OS)

09.06.24 Niederlande - Schweden 1:3 (OS)

02.11.24 Niederlande - Südafrika 2:1

15.03.25 Belgien - Niederlande 0:1

29.03.25 Niederlande - Deutsches Reich 2:1

19.04.25 Schweiz - Niederlande 4:1

03.05.25 Niederlande - Belgien 5:0

25.10.25 Niederlande - Dänemark 4:2

14.03.26 Belgien - Niederlande 1:1

28.03.26 Niederlande - Schweiz 5:0

18.04.26 Deutsches Reich - Niederlande 4:2

02.05.26 Niederlande - Belgien 1:5

13.06.26 Dänemark - Niederlande 4:1

31.10.26 Niederlande - Deutsches Reich 2:3

13.03.27 Belgien - Niederlande 2:0

18.04.27 Niederl. - Tschechoslowakei (Am.) 8:1

01.05.27 Niederlande - Belgien 3:2

12.06.27 Dänemark - Niederlande 1:1

13.11.27 Niederlande - Schweden 1:0

20.11.27 Deutsches Reich - Niederlande 2:2

11.03.28 Niederlande - Belgien 1:1

01.04.28 Belgien - Niederlande 1:0

22.04.28 Niederlande - Dänemark 2:0

06.05.28 Schweiz - Niederlande 2:1

30.05.28 Niederlande - Uruguay 0:2 (OS)

05.06.28 Niederlande - Belgien 3:1 (OS)

08.06.28 Niederlande - Chile 2:2 (OS)

14.06.28 Niederlande - Ägypten 1:2

04.11.28 Niederlande - Belgien 1:1

02.12.28 Italien - Niederlande 3:2

17.03.29 Niederlande - Schweiz 3:2

05.05.29 Belgien - Niederlande 3:1

09.06.29 Schweden - Niederlande 6:2

12.06.29 Norwegen - Niederlande 4:4

03.11.29 Niederlande - Norwegen 1:4

06.04.30 Niederlande - Italien 1:1

04.05.30 Niederlande - Belgien 2:2

18.05.30 Belgien - Niederlande 3:1

08.06.30 Ungarn - Niederlande 6:2

02.11.30 Schweiz - Niederlande 6:3

 

69 Länderspiele:

23 Siege, 27 Niederlagen

Gesamt: 111 Länderspiele

47 Siege, 42 Niederlagen

 

Erfolge:

Bronzemedaille

Olympische Spiele 1920

 

Rekordspieler (1905-1930):

Harry Dénis (56)

Gejus van der Meulen (40)

Bok de Korver (31)

 

Rekordtorschützen (1905-1930):

Mannes Francken (17)

Jan Thomée (16)

Wim Tap (16)

 

 

 

Fotonachweis:

 

oben: Nederland - Frankrijk 8:1 (1923)

By Unknown photographer (Het Leven)

[Public domain], via Wikimedia Commons

 

Kasten: Nederlands elftal 1923

By Unknown photographer (KNVB

Fotocollectief) [Public domain],

via Wikimedia Commons

 

 

 

1919-1930:

Vom Olympiatreppchen

ins Mittelmaß

 

Das dritte Bronze und die

„Schande von der Schelde“

Keine Chance gegen den Olympiasieger

 

Eine Webpage zur Geschichte und Gegenwart der

niederländischen Fußballnationalmannschaft

Nederland—Frankrijk 2 april 1923

Das dritte Bronze und die „Schande von der Schelde“

 

Fred Warburton war nach dem Krieg der nächste Engländer, dem der NVB das Traineramt anvertraute. Warburton führte das Team zu den Olympischen Spielen im Nachbarland Belgien und dort zur dritten olympischen Bronzemedaille. Eine zentrale Spielerfigur dieser Spiele und der nächsten Jahre war Jan de Natris. Der „beste Spieler, der je bei Ajax [Amsterdam] aktiv war“, wie er noch im Ajax-Jubiläumsbuch 1950 beurteilt wurde,8) hatte im Frühjahr 1920 in der Nationalelf debütiert. Beim olympischen Fußballwettbewerb in Brüssel und Antwerpen gehörte de Natris zunächst im Angriff der niederländischen Mannschaft zur Stammformation. Im Viertelfinale gegen Schweden erzielte er in der Verlängerung den Treffer zum 5:4-Sieg. Dem folgte, was als De Schande van de Schelde9) („die Schande von der Schelde“) bekannt wurde. Die Mannschaft war mit einem von der niederländischen Regierung zur Verfügung gestellten Schiff, der Hollandia, nach Antwerpen gereist. Während der Spiele blieben die Spieler auf dem auf der Schelde vor Anker liegenden Schiff untergebracht, jeweils zu dritt in kleinen, spartanisch ausgerüsteteten Kabinen ohne elektrisches Licht oder Waschgelegenheit – „eine eklige, düstere Kammer, in die man nicht einmal Häftlinge sperrt“, urteilte der Chronist von De Sportkroniek10) – während die Funktionäre in luxuriösen Hotelzimmern nächtigen durften.

 

Nachdem sich de Natris für die Spieler über die Unterkünfte beschwert hatte, meinte der Verband, sie mit einem Grammophon und einigen Schallplatten besänftigen zu können. De Natris und andere, darunter vornehmlich sein Sturmkollege Jaap Bulder, beschmierten darauf die Schallplatten mit Konfitüre und benutzen sie zum Steinehüpfen auf dem Fluss. Als nach dem verlorenen Halbfinale gegen den späteren Olympiasieger (und zu dieser Zeit Erzrivalen) Belgien sich auch noch mehrere Spieler in Antwerpens Kneipen heftig betranken und de Natris, Jaap Bulder und die Ergänzungsspieler Evert van Linge und Henk Tempel erst spät nachts auf die Hollandia zurückkehrten, griff der Verband durch und schloss diese vier vom Rest des Turniers aus. Erst als ihre Mannschaftskameraden mit Streik für das „kleine Finale“ drohte, durften die „Sünder“ wenigstens mit zum Match, wurden jedoch nicht eingesetzt. Ohne sie verlor das Team die zum Spiel um Platz zwei gewordene Begegnung gegen Spanien, gewann jedoch damit aufgrund einer Disqualifikation der Tschechen und Slowaken trotzdem zum dritten Mal die Bronzemedaille.

 

Keine Chance gegen den Olympiasieger

 

Vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen in Frankreich gewannen die Niederlande – noch immer von einem Engländer, jetzt Bill Townley – trainiert, das Achtelfinale mit 6:0 gegen Rumänien; Kees Pijl erzielte dabei vier Treffer. Nach dem verlorenen Halbfinale – gegen Uruguay mit dem „schwarzen Wunder“ Andrade – war erneut Schweden Gegner der Niederländer. Das Spiel um Platz drei endete 1:1 unentschieden; das Wiederholungsspiel verlor Oranje mit 1:3, so dass nach zuvor drei Bronzemedaillen beim vierten Olympischen Fußballturnier nur der „undankbare“ vierte Platz blieb.

 

1925 übernahm Bob Glendenning das Traineramt. Er sollte bis 1940 im Amt bleiben und ist noch im neuen Jahrtausend der Bondscoach mit den meisten Spielen in Folge. Doch große Erfolge konnte er mit seiner Mannschaft nicht feiern, obwohl die Erwartungen oft hoch waren. So vor den Olympischen Spielen 1928 im eigenen Land. Trotz durchwachsener Ergebnisse in den Testspielen vor den Olympischen Spielen – vier von zehn Spielen 1927 und 1928 wurden gewonnen, drei verloren – war das Publikum euphorisiert. Das Los aber – gezogen durch Prinzgemahl Hendrik – bescherte der Heimmannschaft gleich als ersten Gegner erneut den amtierenden Olympiasieger und kommenden Weltmeister Uruguay. 40.000 Menschen11) wollten am 30. Mai ihre Nationalmannschaft gegen die Südamerikaner im neu erbauten Olympiastadion, das eigentlich nur 31.000 Zuschauer fasste, im Achtelfinale siegen sehen, doch Uruguay gewann ohne Mühe mit 2:0. Für den olympischen Gastgeber blieb nur die eigens von der FIFA organisierte Trostrunde, in der die Niederlande nach einem 2:2-Unentschieden im Finale die Trophäe den Chilenen überließen.

 

Nach den Olympischen Spielen von 1928 konnte die Mannschaft von 13 Spielen bis Ende 1930 nur eines gewinnen. Ihr Mannschaftskapitän und das prägende Gesicht der Elftal in den 1920er Jahren, Harry Dénis, nahm im Mai 1930 seinen Abschied - seit dem ersten Match nach dem Krieg 1919 hatte der rechte Verteidiger in 56 von 67 Spielen auf dem Platz gestanden, 37-mal davon als Kapitän. Ohne ihn verlor Oranje im November 1930 mit 3:6 im Zürcher Letzigrund gegen die im Vorfeld als gleich stark eingeschätzte Schweizer Auswahl. Die Niederlage war der letzte Anstoß für den KNVB, eine Auswahlkommission einzurichten, die in den ganzen Niederlanden Ligaspiele beobachten und Nationalspieler suchen sollte. Leiter der dreiköpfigen Kommission wurde Karel Lotsy. Ihr Auftrag: „Es muss eine niederländische Mannschaft geben, die gewinnt.“12)

 

 

zurück zu:

- 1905 bis 1914: Vor dem Ersten Weltkrieg

coming soon:

- 1930 bis 1953: Die Ära Lotsy

 

----------------------------------------------------------------------------------------

Anmerkungen und Nachweise

8) Jubiläumsbuch zum 50-jährigen Vereinsbestehen 1950; op.cit. in Marco Meeuwse: Jan de Natris, in: Ajax vanaf de oprichting tot 1930

9) Willem Vissers, Nigel de Jong is niet de enige, in: De Volkskrant vom 4. Oktober 2010, Onlineversion gesichtet am 28. Februar 2014; auch: Johan Derksen et al., a.a.O., S.32

10) op.cit. in Jan Luitzen: Jan de Natris (1895–1972): De opstandige dwarserik, in: Mik Schots & Jan Luitzen, Tovenaars in Oranje. A. W. Bruna, Utrecht 2004, ISBN 90-229-8813-9, S. 161; auch in Johan Derksen et al., a.a.O., S. 33

11) Johan Derksen et al., a.a.O., S. 120

12) Zeger van Herwaarden, a.a.O., S. 29

 

Oranje