Länderspiele
10 Einsätze
7 Siege, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen
erstes Spiel: 30.04.1905
letztes Spiel: 17.05.1914
ein Tor
Mannschaftsführer: sechs Mal
Bronzemedaille bei den
Olympischen Spielen 1912
Fotonachweise:
oben: Niederländische Olympiamannschaft 1912
By photographer of IOC (Official Olympic Report)
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im Kasten: Nationalmannschaft vom 30.4.1905,
Dirk Lotsy (untere Reihe, 2. v. rechts)
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Dirk Lotsy
Eine Webpage zur Geschichte und Gegenwart der
niederländischen Fußballnationalmannschaft
Dirk Nicolaas Lotsy (eigentlich Lotsij) wurde am 3. Juli 1882 in Dordrecht geboren.
Lotsy spielte in seiner Heimatstadt Fußball beim D.F.C. (Dordrechtse Football Club).
Er war ein Großcousin des späteren KNVB-Vorsitzenden Karel Lotsy.
Karriere
Am 30. April 1905 war Dirk Lotsy als rechter Halbstürmer einer der elf Spieler, die das erste Länderspiel der niederländischen Nationalmannschaft bestritten und dabei 4:1 in Antwerpen gegen Belgien gewannen. Danach musste der Mittelfeldakteur allerdings vier Jahre warten, ehe er in Rotterdam – erneut bei einem 4:1-Sieg gegen Belgien – das nächste Mal zum Einsatz kam. Ohne ein weiteres Spiel zu absolvieren wurde er 1912 in den Olympiakader der Niederländer berufen. Mit seinem Team drang er mit einem 3:1 gegen Österreich ins Halbfinale vor, das „Holland“ gegen Dänemark – zu dieser Zeit mit dem stärksten Team auf dem europäischen Festland – mit 1:4 verlor. Anschließend besiegte die Mannschaft im Spiel um Platz drei Finnland mit 9:0, was zum einen den damaligen Rekordsieg der Niederlande bedeutete, zum anderen wiederholten sie damit ihren Bronzemedaillengewinn von 1908. In diesem sowie in den zwei vorherigen Spielen war Lotsy Mannschaftskapitän. Die Medaille aus Schweden war die dritte Olympiamedaille der Familie Lotsy: Dirks Brüder Geert und Paul hatten bei den Olympischen Spielen im Jahre 1900 in Paris im Team Minerva Amsterdam bereits Silber im Rudern gewonnen.
Sein nächster Einsatz nach den Olympischen Spielen war am 17. November 1912 in Leipzig. Gegen die gastgebende deutsche Mannschaft war es das vierte Spiel insgesamt - und das dritte, das die Niederländer gewannen (die dritte Begegnung beider Teams hatte 5:5 unentschieden geendet). Nach einer Pause von anderthalb Jahren, oder fünf Länderspielen, stand er am 5. April 1914 erneut als Mannschaftsführer und erneut gegen Deutschland auf dem Platz; beim 4:4-Remis in Amsterdam erzielte er sein einziges Tor (zum 3:3-Zwischenstand) im Nationaldress. Sechs Wochen später hatte er gegen Dänemark seinen letzten Einsatz für sein Heimatland; der Weltkrieg verhinderte für die nächsten fünf Jahre weitere Spiele der Nationalelf.
1922 kam Lotsy auf die Idee, mit einem Spiel ehemaliger Nationalspieler bei seinem Verein D.F.C. Geld aufzubringen für einen guten Zweck, namentlich den Arbeitslosenfonds in Dordrecht. Dieses Spiel fand am 25. Dezember 1922 statt; eine Woche später, am 1. Januar, traten die Altinternationalen auch beim HFC in Haarlem an, auf Betreiben von Dirks ungeliebtem Verwandten Karel Lotsy. Dieser hatte die Idee allerdings vermutlich eher als Dirk, denn das Spiel in Haarlem war bereits zehn Tage früher angekündigt worden als das in Dordrecht. Die Tradition des Neujahrsspiels der Altinternationalen beim seit 1959 „königlichen“ KHFC besteht auch 2014 noch fort.
Nach seiner aktiven Zeit machte sich Lotsy über Jahrzehnte einen Namen als Fußballkolumnist. 1930 erschien sein Buch Oude voetbalgedachten („Alte Fußballgedanken“).
Er starb am 27. März 1965 in Den Haag, wo er seit geraumer Zeit gelebt hatte, und fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof Essenhof in Dordrecht.
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Anmerkungen und Nachweise
Diesen Artikel in leicht abgewandelter Form habe ich ursprünglich für die deutsche Wikipedia geschrieben, dort ist er unter Dirk Lotsy zu finden.
Quellen:
- Jurryt van de Vooren, Vergeten Sporthelden: Dirk Lotsy
- Jurryt van de Vooren, Filmbeelden van eerste Nieuwjaarswedstrijd uit 1923
- Jurryt van de Vooren, Van je familie moet je het niet hebben