ORANJE - WM 2014

Die niederländische Nationalmannschaft in Brasilien

Gregory van der Wiel

Gregory Kurtley van der Wiel, dessen Vater von Curaçao stammt, wurde am 3. Februar 1988 in Amsterdam geboren. Der rechte Verteidiger spielte als Profi in den NIederlanden in seiner Heimatstadt beim AFC Ajax, ehe er 2012 zum französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain wechselte. Seit 2009 ist er Nationalspieler und hat bis März 2014 in 37 Spielen das Oranje-Trikot getragen.

Jugend und Karriere in den Niederlanden

Van der Wiel spielte als Kind zunächst bei der RKSV Door Combinatie Groot in Amsterdam. Ab 1996 wurde er in der Jugendabteilung des AFC Ajax ausgebildet. Nach sechs Jahren liehen die Verantwortlichen bei Ajax ihn an den HFC Haarlem aus, da sie „mangelnde Einstellung“ bei ihm konstatiert hatten. Nachdem van der Wiel sich bei HFC in drei Jahren bewiesen hatte, kehrte er 2005 zu Ajax zurück.

Ab der Saison 2006/07 gehörte er dem Profikader der Amsterdamer an, der im August 2006 den niederländischen Supercup, die Johan Cruijff Schaal, gewann. Sein Pflichtspieldebüt im Profibereich gab van der Wiel beim 4:1-Auswärtssieg in Enschede gegen den FC Twente am 11. März 2007. Vier Einsätze in der Innenverteidigung folgten, doch an den Stammkräften auf diesen Abwehrpositionen, Jaap Stam und Thomas Vermaelen, kam van der Wiel nicht vorbei. Ajax gewann den KNVB-Pokal, und zu Beginn der Saison 2007/08 wurde van der Wiel im Supercupspiel beim 1:0-Sieg gegen PSV in der 26. Minute für George Ogăraru eingewechselt. Er blieb jedoch weiterhin Ergänzungsspieler, darüber hinaus machte ihm eine Knieverletzung zu schaffen.

In der Saison 2008/09 wurde van der Wiel unter Trainer Marco van Basten zum Außenverteidiger umfunktioniert und avancierte auf der rechten Außenbahn zur Stammkraft. 32 Einsätze in dieser Spielzeit (zwei Begegnungen versäumte er aufgrund von Gelb- und Gelbrotsperren) sowie 34 in der nächsten konnte er in der Liga verbuchen, erzielte dabei am 1. März 2009 seinen ersten Ligatreffer beim 2:0-Auswärtssieg gegen den FC Utrecht. Im UEFA-Pokal dieser Saison hatte er zuvor bereits getroffen, allerdings ins eigene Tor; Ajax war jedoch bereits vor dem 2:2 gegen Slavia Prag für die nächste Runde qualifiziert gewesen. Am Ende der Saison 2009/10 wurde der 22-Jährige als Talent des Jahres mit dem Johan Cruijff Prijs geehrt. Nach Presseberichten sollte van der Wiel zum FC Bayern München wechseln, doch falls es solche Absichten gab, zerschlugen sie sich. Van der Wiel blieb auch in der Saison 2010/11 Stammkraft auf der rechten Flanke des AFC Ajax, an deren Ende nach einer Durststrecke von sieben Jahren die 30. Meisterschaft der Amsterdamer stand.

In der Saison 2011/12 hatte van der Wiel mit Verletzungen zu kämpfen, kam lediglich auf 19 Einsätze. Am 32. Spieltag erzielte er für Ajax den Siegtreffer beim 2:1 in Enschede gegen den FC Twente - mit dem Sieg war der entscheidende Schritt zur Titelverteidigung getan. Da sein Vertrag 2013 auslief, ließen die Amsterdamer van der Wiel zu Beginn der neuen Saison ins Ausland ziehen.

Auslandsjahre bei Paris SG

Zeitgleich mit van der Wiel kamen unter anderem auch Zlatan Ibrahimović und Thiago Silva zu Paris Saint-Germain. Im Starensemble des einem katarischen Investmentfonds gehörenden Vereins konnte van der Wiel sich unter Trainer Carlo Ancelotti keinen Stammplatz sichern, kam aber dennoch auf 22 Einsätze in der Liga und konnte sich auch in der Champions League beweisen. Am 1. Februar 2013 erzielte er gegen den Toulouse FC, fünf Minuten nach seiner Einwechslung für Stammrechtsaußen Christophe Jallet, sein erstes Tor für PSG zum 4:0-Endstand. Die Mehrzahl seiner 14 Einsätze über 90 Minuten absolvierte in der zweiten Saisonhälfte. Am Ende der Spielzeit konnte die Startruppe mit zwölf Punkten Vorsprung vor Olympique de Marseille die Meisterschaft feiern.

In der Saison 2013/14 übernahm Laurent Blanc das Traineramt von Ancelotti. Van der Wiel eroberte sich neben Thiago Silva, Alex und Maxwell seinen Stammplatz auf der rechten Seite, absolvierte von Dezember bis März elf Begegnungen in Folge über 90 Minuten und trug sein Teil dazu bei, dass der „Herbstmeister“ nach 28 Spieltagen acht Punkte vor dem Verfolger AS Monaco lag.

Nationalmannschaft

Sein Debüt in der Nationalmannschaft gab Gregory van der Wiel unter Bondscoach Bert van Marwijk am 11. Februar 2009 im Stadion des 7. November in Tunis. Beim 1:1-Unentschieden im Freundschaftsspiel gegen Gastgeber Tunesien wurde er fünf Minuten vor Schluss für John Heitinga eingewechselt. In den nächsten zwei Spielen in der WM-Qualifikation gehörte er jeweils zur Startformation und spielte über die vollen 90 Minuten. Zunächst wechselte er sich auf der Rechtsverteidigerposition mit Heitinga ab; als der wieder in die Innenverteidigung wechselte, war der Platz dann frei für van der Wiel, so bei der WM 2010 in Südafrika. Dort stand van der Wiel in fünf der sieben Spiele für 90 MInuten auf dem Platz, so auch im Finale gegen Spanien. Seinen Stammplatz behielt er bis einschließlich der Europameisterschaft 2012.

Unter dem neuen Bondscoach Louis van Gaal jedoch wurde er nicht für die A-Elf berücksichtigt. Zum einen, weil er sich in Paris nicht sofort durchsetzen konnte; zum anderen bevorzugte van Gaal das junge Rechtsverteidigertalent von Feyenoord, Daryl Janmaat. Erst nachdem van der Wiel in Paris zum Stammpersonal gehörte, erhielt er eine neue Chance beim Bondscoach. Nach fast anderthalb Jahren durfte er im November 2013 im Freundschaftsspiel gegen Kolumbien auflaufen und wurde im März 2014 auch zum nächsten Testspiel im Stade de France gegen Frankreich berufen, in dem er ebenfalls über 90 Minuten gehen durfte.

Erfolge und Ehrungen

mit der Mannschaft:

- Vizeweltmeister 2010 (Nationalmannschaft)

- Niederländischer Meister 2011, 2012 (AFC Ajax)

- Niederländischer Pokalsieger (KNVB beker) 2007, 2010 (AFC Ajax)

- Niederländischer Supercupsieger (Johan Cruijff Schaal) 2007 (AFC Ajax)

- Französischer Meister 2013 (Paris SG)

- Französischer Supercupsieger (Trophée des Champions) 2013 (Paris SG)

als Einzelspieler

- Talent des Jahres der Niederlande (Johan Cruijff Prijs): 2009/10

Stationen

Jugend: