Kader

 

ORANJE - WM 2014

Die niederländische Nationalmannschaft in Brasilien

 

 

WM-Kader der Nationalmannschaft

 

Am 13. Mai 2014 gab Louis van Gaal seinen vorläufigen Kader von 30 Spielern bekannt (Spielerdaten siehe Liste unten).

 

Für das Tor: Jasper Cillessen, Tim Krul, Michel Vorm, Jeroen Zoet

Für die Abwehr: Patrick van Aanholt, Daley Blind, Daryl Janmaat, Terence Kongolo, Bruno Martins Indi, Karim Rekik2), Joël Veltman, Paul Verhaegh, Ron Vlaar, Stefan de Vrij

Für das Mittelfeld: Jordy Clasie, Leroy Fer, Jonathan de Guzmán, Nigel de Jong, Quincy Promes2), Wesley Sneijder, Rafael van der Vaart1), Tonny Trindade de Vilhena2), Georginio Wijnaldum

Für den Angriff: Jean-Paul Boëtius2), Memphis Depay, Klaas-Jan Huntelaar, Dirk Kuijt, Jeremain Lens, Robin van Persie, Arjen Robben

 

Die größte Überraschung war dabei für die Experten, dass Gregory van der Wiel vom französischen Meister Paris SG nicht berufen wurde, stattdessen Verhaegh neben Janmaat für die Rechtsverteidigerposition vorgesehen waren. Wie einen Tag später bekannt wurde, hatte van der Wiel jedoch selbst wegen einer Knieverletzung abgesagt.

1)Van der Vaart musste am 28. Mai 2014 die Brasilienreise wegen einer Muskelverletzung im Unterschenkel, die er sich am letzten Tag des Trainingslagers in Portugal zugezogen hatte, absagen.

2)Boëtius, Promes, Rekik und Vilhena waren während der Vorbereitung zeitweilig an Jong Oranje abgestellt.

 

Den endgültigen Kader gab van Gaal am 31. Mai 2014 vor dem Testspiel gegen Ghana bekannt:

Name/Rückennummer

Verein

Spiele

Tore

Position (speziell)

Daley Blind (5)

AFC Ajax

12

0

Abwehr (Linksverteidiger), MF (def.)

Jasper Cillessen (1)

AFC Ajax

8

0

Torwart

Jordy Clasie (16)

Feyenoord

8

0

Mittelfeld (defensiv)

Memphis Depay (21)

PSV

6

0

Angriff / Mittelfeld (links offensiv)

Leroy Fer (18)

Norwich City FC

6

0

Mittelfeld (zentral)

Jonathan de Guzmán (8)

Swansea City AFC

10

0

Mittelfeld (offensiv)

Klaas Jan Huntelaar (19)

FC Schalke 04

62

34

Angriff / Mittelstürmer

Daryl Janmaat (7)

Feyenoord

16

0

Abwehr (Rechtsverteidiger)

Nigel de Jong (6)

AC Milan

71

1

Mittelfeld (defensiv)

Terence Kongolo (14)

Feyenoord

1

0

Abwehr (Innenverteidiger)

Tim Krul (23)

Newcastle United FC

5

0

Torwart

Dirk Kuijt (15)

Fenerbahçe S.K.

98

24

Angriff / Mittelfeld (rechts offensiv)

Jeremain Lens (17)

FC Dynamo Kyiv

22

8

Angriff / Mittelfeld (rechts offensiv)

Bruno Martins Indi (4)

Feyenoord

16

2

Abwehr (Innenverteidiger)

Robin van Persie (9)

Manchester United

85

43

Angriff / Mittelfeld (links offensiv)

Arjen Robben (11)

FC Bayern München

75

23

Mittelfeld (rechts offensiv) / Angriff

Wesley Sneijder (10)

Galatasaray S.K.

99

26

Mittelfeld (offensiv)

Joël Veltman (13)

AFC Ajax

2

0

Abwehr (Innenverteidiger)

Paul Verhaegh (12)

FC Augsburg

2

0

Abwehr (Rechtsverteidiger)

Ron Vlaar (2)

Aston Villa FC

24

1

Abwehr (Innenverteidiger)

Michel Vorm (22)

Swansea City AFC

14

0

Torwart

Stefan de Vrij (3)

Feyenoord

12

0

Abwehr (Innenverteidiger)

Georginio Wijnaldum (20)

PSV

5

1

Mittelfeld (zentral)

 

(Einsätze und Tore einschließlich Niederlande - Wales am 4. Juni 2014)

 

Bis 30 Spieler für den vorläufigen Kader feststanden, hatte van Gaal über anderthalb Jahre immer wieder Neues ausprobiert. Dabei blieb der Umbruch nach der EM 2012 zunächst im Rahmen. Neben Bert van Marwijks Schwiegersohn Mark van Bommel, der nach der EM 2012 ebenfalls seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hatte, kamen aus dem EM-Kader unter van Gaal drei weitere Spieler nicht mehr zum Einsatz: Khalid Boulahrouz, Wilfred Bouma und Luuk de Jong. Stattdessen wartete van Gaal bei seinem zweiten Debüt gleich mit fünf Neulingen auf: Bruno Martins Indi, Adam Maher, Ricardo van Rhijn, Nick Viergever und Stefan de Vrij kamen bei der 2:4-Niederlage in und gegen Belgien zu ihrem ersten Einsatz im Oranje-Trikot.

 

Über die gesamte Amtszeit ist zu sehen, dass van Gaal – wie sein Vor-Vorgänger Marco van Basten – auf der Suche nach einer neuen Mannschaft ist. Andererseits setzt er im Wissen, dass nach der WM für ihn der Weg beendet sein wird, auf viele erfahrene Kräfte. Rund 50 Akteure hat der Bondscoach auf dem Spielfeld ausprobiert, 26 davon Debütanten.

 

Unverzichtbar schienen für van Gaal einige „alte Kämpen“ wie Rafael van der Vaart. Mit 109 Länderspielen und der Erfahrung von zwei WM- und drei EM-Teilnahmen schien der 31-jährige Mittelfeldregisseur, der nicht nur dank seiner präzisen Freistöße auch Torgefahr ausstrahlt, gesetzt - bis er sich am letzten Tag des Trainingslagers in Portugal verletzte und einen Tag später die WM-Teilnahme absagte. Mittelstürmer Robin van Persie, der auch seinen Schalker Konkurrenten Klaas-Jan Huntelaar nicht fürchten muss. Mit 42 Toren aus 83 Spielen ist van Persie mittlerweile Rekordtorschütze der Oranje. Dabei profitierte er zum einen von van Gaals Vertrauen und zum anderen von der Spielweise des Trainers, die deutlich offensiver ausgerichtet ist als sie es unter seinem Vorgänger war. Im 5-3-2-System rutscht er vermutlich auf den linken, Robben auf den rechten Stürmerposten.

 

Während der Vorbereitung im Mai 2014 im Trainungslager in Hoenderloo wurde deutlich, dass van Gaal an dieser Alternativtaktik bastelte. Dabei bediente er sich bei seinem Kollegen Ronald Koeman, der mit einem 5-3-2-System Feyenoord in der Saison 2013/14 auf Platz zwei der Eredivisie und damit in die Champions League brachte. Im bis dato bevorzugten 4-3-3-System, das variabel auch als ein 4-2-3-1 oder 4-1-2-3 daherkam, hatten sich vorne rechts Arjen Robben und links von van Persie - beide Spieler erhielten bei Bekanntgabe des 30er-Kaders eine Einsatzgarantie, sofern sie fit sind - Jeremain Lens einen Stammplatz erspielt. Einem weiteren Veteranen bleibt die Rolle als Joker: Dirk Kuijt, der im Juli schon 34 wird, aber weiter immer für einen Kurzeinsatz im Angriff gut ist. Er ließ sich von seinem Arbeitgeber Fenerbahçe SK, der bereits als türkischer Meister feststand, vor dem letzten Spieltag beurlauben und reiste bereits am 12. Mai vorzeitig ins Trainingslager der Nationalmannschaft.

 

Die Abwehrreihe hat eine feste Größe, und die spielt rechts: hier hat Darryl Janmaat den bei PSG spielenden Gregory van der Wiel, der allerdings die WM verletzt absagte, zumindest vorübergehend verdrängt. Das größte Verteidigertalent der Niederländer ist aber ein gebürtiger Portugiese: Bruno Martins Indi lebt, seit er drei Monate alt war, in Rotterdam. Kopfballstark, zeigt er sich auch im Bodenkampf meist überlegen. Ebenso beherrscht er Ballführung und Spieleröffnung; seine Schwächen liegen im Stellungsspiel und manchmal lässt er es an Durchsetzungsvermögen mangeln. Im Oranje-Trikot spielt er in der Innenverteidigung; bei Feyenoord muss er oft auf links ausweichen, wenn Stefan de Vrij und Joris Mathijsen zentral auflaufen. De Vrij und Ron Vlaar, Leagueionär von Aston Villa, sind zwei weitere Kandidaten in der Oranje-Innenverteidigung. Auf der linken Seite scheint Daley Blind (Sohn von Cotrainer Danny Blind) derzeit Favorit zu sein, auch wenn van Gaal ihn lieber im defensiven Mittelfeld auflaufen ließe, wo er im Verein spielt. Dafür, dass dies so werden könnte, spricht, dass der Bondscoach mit van Aanholt einen weiteren Linksverteidiger in den vorläufigen Kader berufen hat - und so trat Blind im Testspiel gegen Ecuador tatsächlich im Mittelfeld; an defensiv stehen neben Blind vorrangig Jordy Clasie und Nigel de Jong zur Verfügung.

 

Im offensiven Mittelfeld - im 5-3-2 lediglich aus der Zehnerposition bestehend - schien es lange, als hätte van Gaal die Qual der Wahl – und dabei sah es für einen Weltstar eine Zeit lang nicht besonders gut aus. Wesley Sneijder fand, seit er bei Galatasaray in der Türkei kickte, seine Topform und Fitness nicht wieder, meinte der Bondscoach. Nachdem er ihm erst das Kapitänsamt entzogen und an Robin van Persie weitergereicht hatte, riet er Sneijder zu einem Wechsel zum FC Chelsea im Winter 2013/14, damit er wieder fit für die Nationalmannschaft werde. Solch ein Wechsel fand allerdings nicht statt, Sneijder griff jedoch aus seiner Position in der Türkei heraus noch einmal an, lieferte ordentliche Leistungen und schoss Galatasaray mit seinem Treffer zum ersten Pokalsieg seit neun Jahren. Im Trainingslager zeigte sich van Gaal von Sneijders Verbesserungen begeistert, für Brasilien scheint er mittlerweile auf der "Zehn" gesetzt. Kevin Strootman - einer der Lieblingsspieler van Gaals, der in Abwesenheit van Persies schon sechsmal die Kapitänsbinde tragen durfte - und Rafael van der Vaart schieden verletzt aus dem Rennen aus; so wird wohl Georginio Wijnaldum Sneijders Ersatzmann auf der "Zehn" sein.

 

Artikel zur Besetzung der Torhüterposition

 

Van Gaal gab am 19. Februar 2014 seinen vorläufigen erweiterten Kader für das Match gegen Frankreich am 5. März bekannt (s. OnsOranje-Website), Aus diesen 33 Spielern (sowie dem zu diesem Zeitpunkt verletzten Rafael van der Vaart und dem verbandsintern für ein Spiel gesperrten Jeremain Lens), so hieß es, werde er voraussichtlich auch seine 23 Akteure für Brasilien auswählen. Am 2. März nominierte er Rafael van der Vaart für den verletzten Paul Verhaegh nach. Der HSV-Spieler meldete sich jedoch zwei Tage später ebenso krank wie Torhüter MIchel Vorm. Für van der Vaart wurde Siem de Jong nachberufen, für Vorm gab es keinen Ersatz. Kevin Strootman erlitt am 9. März einen Kreuzbandriss im linken Knie, Siem de Jong am 16. März eine Oberschenkelverletzung.

 

Überraschendes bot Louis van Gaal am 5. Mai 2014, als er seine erste Vorauswahl von 20 Eredivisiespielern bekanntgab, die ab 7. Mai ins Trainingslager in Hoenderloo eingeladen wurden. Als Neulinge waren darunter Luc Castaignos (Twente), Jürgen Locadia (PSV) und Terence Kongolo (Feyenoord). Darüber hinaus nominierte der Bondscoach:

Daley Blind, Jean-Paul Boëtius, Jordy Clasie, Memphis Depay, Daryl Janmaat, Davy Klaassen, Bruno Martins Indi, Luciano Narsingh, Quincy Promes, Karim Rekik, Tonny Trindade de Vilhena, Joël Veltman, Stefan de Vrij und Georginio Wijnaldum. Als Torhüter wurden erneut beide Ajax-Keeper (Jasper Cillessen, Kenneth Vermeer) und Jeroen Zoet berufen.

 

Nicht berücksichtigt wurden bis dahin Spieler, die im Ausland tätig sind, und Spieler, die noch in den Playoffs antreten mussten, darunter Davy Pröpper und Patrick van Aanholt von Vitesse.

 

Somit stand frühzeitig fest, dass Jeffrey Bruma als aktueller, nicht verletzter Nationalspieler nicht mit nach Brasilien fliegen würde. Aufgrund von Verletzungen fallen aus: Kevin Strootman, Stijn Schaars, Siem de Jong und Jetro Willems. Schon während des ersten Trainingstags wurde die Gruppe dezimiert: Jürgen Locadia reiste mit einer Leistenverletzung an und wurde vom Ärzteteam aussortiert. Nachnominiert wurde für ihn Marco van Ginkel., der jedoch nach der ersten Trainingsphase an die U-21-Nationalmannschaft weitergereicht wurde.

 

 

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